Trio macht den Titel wohl unter sich aus
Der Oberfranken-Meister des Jahres 2015 ist vier Jahre später erneut bestens im Rennen um den Titel und den Karl-Heinz-Hein-Wanderpokal: Ralf-Michael Großhans vom SK Weidhausen hat als einziger von 59 Teilnehmern alle vier Partien gewonnen. Dicht auf den Fersen sind ihm Michal Michalek (SV Seubelsdorf) und Johannes Pfadenhauer (TSV Bindlach-Aktionär). Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass einer aus diesem Trio sich am Sonntagmittag die Krone aufsetzen wird. Die direkte Duelle dieser Drei stehen aber noch aus; in Runde fünf heißt es erst mal Großhans vs. Pfadenhauer.
Was am zweiten Tag augenfällig war: Gleich mehrere Partien endeten kampflos. So kamen einige Spieler zu spät und mussten ihren Punkt abgeben; gewonnen hatten sie allenfalls zusätzliche Zeit zum Schlafen. Ein Teilnehmer erreichte den Turniersaal am Nachmittag wie durch ein „Wunder“ eine Minute vor Ablauf der Karenzzeit.
Die sechs Spieler der U18 mischen das Erwachsenen-Feld kräftig auf. Drei von ihnen reihen sich mit jeweils drei Zählern im Verfolgerfeld ein, noch ein Jugendlicher folgt mit 2,5 Punkten. Die Entscheidung über diesen Titel wird wohl erst auf den letzten Metern fallen. Anders in der U16: Da zieht der Favorit Tobias Kolb (SV Seubelsdorf) mit weißer Weste recht einsam seine Kreise an der Spitze. Annika Petzold (TSV Bindlach-Aktionär) hält auf Platz zwei noch gut mit; für sie und ihre vier Verfolger mit 2,5 Punkten geht es wohl vor allem um den zweiten Startplatz für die bayerische Meisterschaft. „Macht Renner das Rennen?“, lautet die Frage in der U14. Johannes Renner (Kronacher SK) liegt bisher an der Spitze, gefolgt von Nikolai Evseychev (TSV Oberlauter).
Übrigens – auch das ist aus Schney zu hören – muss die Zusammenlegung von mehreren Turnieren in einen Spielsaal kein Nachteil sein. Hauptschiedsrichter Ingo Thorn zeichnet diesmal für die Meisterschaften der Erwachsenen, der U18, der U16 und der U14 verantwortlich. Und das Experiment ist geglückt. Viele der älteren Spieler finden es besonders bemerkenswert, dass es bei den Jugendlichen neuerdings so ruhig zugeht. Ingo Thorn hat den großen Saal stets im Griff.
Zu den 82 Teilnehmern, die schon am 3. Januar angereist sind, gesellten sich heute – dann doch aber in separaten Räumen – 30 Kinder. Insgesamt 112 Turnierschachspieler bedeuten eine kleine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen in Schney bleiben auf hohem Niveau, die Schachtage sind weiterhin ein Anziehungspunkt für die oberfränkische Denksport-Szene.
Bei der U12 schoss Leo Seeberger (TSV Bindlach-Aktionär) von neun auf eins nach oben, gewann alle fünf Partien, bezwang auch den Topgesetzten Vincent Wolf (SC Bamberg). Noch zwei Siege, und er ist am Samstagmittag Oberfranken-Meister. Das Turnier der Jüngsten sieht bislang Noah Kamleiter (TSV Bindlach-Aktionär) in der U10 und Felix Haderlein (SSV Burgkunstadt) in der U8 vorne. Auch hier ist die Meisterkür schon Samstagmittag. Und nachmittags kommen in den jüngsten Klassen drei weitere Champions dazu – die Blitzmeister U12, U10 und U8.